Hausbrunnen

In Oberöstereich gibt es rund 90.000 Hausbrunnen und Quellen, die zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden. Damit wird etwa ein Fünftel aller oberösterreichischen Haushalte mittels eigenem Hausbrunnen mit Trinkwasser versorgt. Der bauliche Zustand dieser Brunnen und die Wasserqualität liegen allein in der Verantwortung der BesitzerInnen.

Mangelhafte Brunnen

  • Häufigster Mangel bei Brunnen ist eine schadhafte Schachtabdeckung. Durch geteilte Betondeckel können Insekten und Oberflächenwasser meist sehr leicht in den Brunnen gelangen. Feuchte, dunkle Plätze stellen ideale Lebensräume für Schnecken, Spinnen, Ameisen, Würmer, usw. dar. Mit dem Oberflächenwasser eingetragene Bakterien sowie Keime aus Kot und abgestorbenen Kleintieren verunreinigen den Brunnen und das Trinkwasser.
  • Auch durch undichte Schachtringe und unsachgemäße Kabel- und Rohrdurchführungen kann Oberflächenwasser in den Brunnen gelangen und Schmutz sowie Bakterien ins Wasser bringen.
  • Brunnen sollen mindestens 30 cm über Gelände hochreichen, um gegen Schnee und Niederschlagswasser ausreichend geschützt zu sein.
  • Blumenschmuck auf der Schachtabdeckung sieht zwar sehr nett aus, durch Bewässerung und Düngung können jedoch Schadstoffe und Bakterien in den Brunnen gelangen.
  • Geteilte Schachtbrunnendeckel werden selten bzw. unregelmäßig gewartet, da die schweren Deckelhälften den Zugang erschweren. Zudem ist solch ein Brunnen mit keiner ordnungsgemäßen Belüftung ausgestattet. Des weiteren bilden Moospolster am Schacht einen idealen Lebensraum für Kleintiere und Insekten. 
  • Auch Abdeckungen und Innenteile aus Holz sind nicht geeignet. Zudem ist bei morschem Holz die Einsturzgefahr sehr hoch. Schnecken, Asseln und andere Tiere fühlen sich unter solchen Umständen  sehr wohl.
  • Sehr oft ist um den Brunnen kein ausreichendes Schutzgebiet gegen bakteriologische und chemische Gefahren vorhanden. Dagegen kann selbst der modernste Brunnen nichts ausrichten. Also: Brunnenstandorte in weitem Abstand zu Misthaufen, Viehweide oder Senkgrube wählen. Auch Hausbrunnen können durch die Wasserrechtsbehörde ein Schutzgebiet erhalten. Der Antrag ist bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde bzw. beim Magistrat zu stellen.
  • Häufig gelangt durch nicht entwässerte Vorschächte und undichte Brunnenköpfe Oberflächenwasser in den Bohrbrunnen.
  • Durch unbefestigte Vorschachtböden steigt hohes Grundwasser und Hochwasser in den Bohrrohrbereich und gelangt in den Bohrbrunnen.

Stand der Technik

  • Ordnungsgemäße, versperrbare Schachtabdeckung mit Belüftung, Dunsthut und Insektenschutzgitter.
  • Abdeckung mit einer umlaufenden Dichtung.
  • Eine Öffnungshilfe erleichtert das Öffnen des Deckels.
  • Der Brunnen liegt an einem geeigneten, geschützten/schützbaren Standort.
  • Der Brunnenschacht ist ausreichend über dem Gelände hochgezogen.
  • Eine Sicherung verhindert das ungewollte Zufallen (zB. durch Wind) der Schachtabdeckung während der Wartung und Kontrolle.
  • Kabel- und Rohrdurchführungen sind dicht ausgeführt.
Ein neuer Schachtbrunnen